19. März 2014

Teil 1: How puberty actually feels ....

"Was hast du überhaupt für eine BH-Größe? Sind die überhaupt echt? Darf ich mal drücken?" 

"Haha, findest du überhaupt noch BHs? Musst wohl bald in der Zeltabteilung einkaufen, was? 

"Hey, Glockenturm.." 


Oh ja, pubertierende Jungs können grausam sein. Und echt eingeschränkt, denn NEIN mit 13 habe ich mir nicht die Brüste machen lassen und JA ich habe (mehr oder weniger passende) BHs gefunden! Vielleicht kennen solche Sprüche einige von euch? 
Große Brüste sind in der Pubertät, unter "jungen Erwachsenen" und auch bei einigen Älteren noch ein wahres Mysterium, das beglotzt und kommentiert werden muss, wie ein weiteres Weltwunder. Meiner Erfahrung nach haben vor allem Mädels zwischen 12 und 18 Jahren Probleme damit sich mit ihrer größeren Brust anzufreunden. Oft wird man  von der Außenwelt auf das eigene "Problem" zusätzlich hingewiesen und man beschäftigt sich so viel mehr mit seiner, anscheinend, "unnormalen" Körperform. 

Ich weiß noch, als mir mit 13 auf einmal ein "C-Körbchen" gewachsen ist. Einfach so, von dem einem auf den anderen Tag. Naja vielleicht nicht so schnell, aber es kam mir jedenfalls so vor. 
Und trotzdem habe ich mich gewehrt einen BH zu tragen. BHs war doch was für alte oder dicke Frauen, aber ich war ja weder alt noch wollte ich dick sein. Außerdem trug noch kein anderes Mädchen aus meiner Klasse einen BH. Aber nachdem dann auch die Bustiers in Größe 176 zu klein wurden und auch die weitesten T-shirts beim Sport das Wackeln nicht mehr verstecken konnte hieß es, ein BH muss her!

 


Meine Mutter ist mit mir zu H&M in die Unterwäscheabteilung gegangen und mir dort einen hellgrauen, ungepaddeten Hello Kitty Bügel-BH in 80C gekauft. Ja, gepasst hat das zwar nicht, aber es war immerhin ein BH an dem Mädchen dran. Damit will ich meiner Mama keinen Vorwurf machen, denn sie wusste es, wie die meisten Frauen, einfach nicht besser und hat mir den BH gekauft den sie am geeignetsten hielt. Ich bin im Nachhinein super froh, dass meine Mama mich zu dem BH gezwungen hat und mir damit viel Gewackel, Brustschmerzen und Rückenschmerzen erspart hat. Als meine Brust dann wieder größer wurde und ich nun die 75C/D BHs gekauft habe, trug ich die meiste Zeit zwei BHs übereinander. Zum einen um den fehlenden Halt auszugleichen und zum anderen die Brust anzuheben, ein Unterfangen, dass natürlich nicht geklappt hat. Ich hatte wahnsinnige Angst vor einem Hängebusen und ärgerte mich darüber, das die Push-up BHs meine Brüste nicht zu einer Ritze zusammendrückten. Die kläglichen Versuche meine BHs umzunähen um so eine schöne Brust zu formen  endete darin, dass ich mir die Brust irgendwann ganz weggebunden habe.  In der Höhe meines pubertären Daseins habe ich sehr unter meiner größen Brust gelitten, obwohl ich längst nicht zu den großbrüstigen Mädchen gehört habe, die ich heute kenne. Und trotzdem habe ich mich während dieser Zeit oft dafür geschämt mehr Frau zu sein als andere Mädchen in meinem Alter. Ich hatte mehr Brust, ausladende Hüften und ein älteres Gesicht, aber in mir drin war ich eben 13/14 Jahre alt und kam mit der rasanten Veränderung meines Körpers nicht klar. 
Angefangen meine Brust zu mögen und zu akzeptieren habe ich mit 15. Mittlerweile hatten alle Mädchen um mich herum Brüste und der BH-Kauf in der Gruppe machte viel mehr Spaß, als alleine durch die Gänge zu schleichen und nach der (damals) größten erhältlichen Körbchengröße Ausschau zu halten. Auch das Schönheitsbild um mich herum änderte sich. Auf einmal passten meine Brüste in das gewünschte Ideal. Ich traute mich BH-Größen jenseits der mysteriösen D-Grenze auszuprobieren und habe mich mit anderen Mädels über  BH-Probleme austauschen können. Für mich war das ein sehr großer Schritt mich mit meinem eigenen Körper zu identifizieren, mich wohl zufühlen und den ständigen Zweifel, ob mein Körper normal ist, abzulegen.
Irgendwann mit 16 war ich dann so weit  stolz auf meine Brüste und Teile meines Körpers zu sein. Zwar gab es Tage an denen ich mich den ganzen Tag im Bett verkriechen wollte, weil mein Bauch zu dick, meine Haare zu fein oder meine Augenbrauen verzupft waren, aber ich störte mich nicht mehr an meiner Brust an sich. Das einzige was mich dann wiederum gestört hat, war die dürftige Auswahl an "passenden" BHs.  Mit Ende 16 ergab die Beratung bei Hunke-möller eine 75F/80E. Klar 80E passte natürlich vorne und hinten nicht, aber es bedeckte zumindest meine - Achtung Zitat der Dame von HM - "außergewöhnlich große Brust in (Ihrem) diesem Alter". Ja danke, was für ein Kompliment, naja die Dame war mir eh' unsympatisch. Gekauft habe ich dann einen BH in 75F. Der BH war ein Plunge BH und hielt nichts im Körbchen, aber "das ist halt bei Ihrer Größe so". Naja ich vertraute auf das Urteil der Fachfrau und habe die BHs lange getragen. Bis ich es dann irgendwann satt hatte beim Laufen oder Treppe runter gehen meine Brüste festhalten zu müssen, mein Unterbrustband zwischen meinen Schulterblättern hängt und meine Brüste schrecklich geformt waren. Da habe ich mich bei den Busenfreundinnen angemeldet, aber dazu im zweiten Teil mehr!


















Vielleicht erkennt ihr euch ja in meiner Geschichte ein bis-schen wieder

Ich möchte euch damit sagen, dass große Brüste absolut nichts ist wofür man sich schämen sollte! Tragt sie mit Stolz. Viele beneiden euch sicher um euer Holz vor der Hüttn. Es gibt so viele tolle BH-Modelle um die Brust ideal zu unterstützen und schön hervorzuheben. Große Brüste haben nicht nur Nachteile! 

Brüste gibt es in jeder Form und Farbe. Sie gehören zu euch und eurem Körper! Liebt euch wie ihr seit und versucht euch nicht darum zu kümmern was andere Menschen über eure Brüste und euren Körper sagen. 

1 Kommentar:

  1. Zuerst:Ich finde es toll, dass du dich diesem Thema widmest!

    Außerdem habe ich tatsächlich ein paar Mal an meine eigene Pubertät gedacht ;) Und bei deinen Bildern habe ich mich tatsächlich öfters wiedergefunden als mir lieb ist zuzugeben ;)

    Viele Grüße
    Fiona von worldwildfood


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